Sellaronda Hero

15. Juni, Wolkenstein/Gröden – Val Gardena

Am Samstag, 15. Juni stand der Sellaronda Hero 2024 mit 86 Km und 4.500 Höhenmeter auf dem Rennprogramm von Helmut. Er berichtet uns wie gewohnt persönlich von seinen Erlebnissen in Südtirol:

Wir reisten am Mittwoch an, um einen der wenigen Stellplätze zu ergattern. Die Anreise über das Grödnerjoch stellte sich schon als Herausforderung dar, da es in Strömen schüttete und neblig war. Die Außentemperatur betrug ca. 5 Grad. In Wolkenstein angekommen, fanden wir für unseren Camper einen guten Stellplatz und waren eine der Ersten am Platz! In der folgenden Nacht regnete es 42 Liter und es war sehr kalt. Am Donnerstag haben wir eine kleine Runde gedreht um wieder ein Gefühl für die steilen Berge zu bekommen. Freitags bin ich den ersten Berg des Rennens hinaufgefahren, um an oberster Stelle in der Feedzone 2 Flaschen zu positionieren.

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Am Samstag war es dann so weit, Tagwache war um 05.30 Uhr. Während die Minuten wie im Flug vergingen, machte ich mich fertig um rechtzeitig um 06.45 Uhr meinen Platz in der Startzone einzunehmen. Ich verzichtete auf das ein Einfahren, um möglichst weit vorne im Startblock stehen zu können. Punkt 07.30 Uhr war es dann endlich soweit, mit dem Startschuss begann das Rennen! In einem sehr schnellen Tempo ging es durch Wolkenstein durch hinauf zum Dantercepies. Dort kletterte ich schon mehr auf dem 1. und 2. Gang herum als mir lieb war. Der Regen der Vortage hatte den Boden extrem schwer befahrbar gemacht. Nach gut 15 Minuten war ich über dem ersten Berg und hoffte bei der Abfahrt nur, dass sich der Singletrail nicht zu sehr in eine Schlammschlacht verwandelt hatte. Ich steckte viel im Stau und es war extrem matschig und rutschig. Einige Stellen musste ich hier auch schon schieben und laufen. In Corvara gut angekommen stellte sich der kommende Anstieg als extremst matschig und rutschig dar. Auch hier war nicht alles fahrbar! Oben am 2. Pass kam auch noch starker und kalter Gegenwind hinzu.  Der folgende Singeltrail erwies sich ebenfalls als schwer fahrbar.
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Der 3. Anstieg, für mich die Schlüsselstelle des Rennens, der Sassalungo. Ab dem ersten Drittel war nur mehr loser steiler Untergrund vorhanden. Dieser Berg beinhaltete eine halbe Stunde schieben. Im letzten Drittel war wieder eiskalter Wind mit Schneefeldern und dichtem Nebel, dann noch der Singeltrail hinauf zum Pordoijoch immer rauf runter, verblockt. Von dort einen steilen Singletrail hinunter fuhr ein älterer Teilnehmer vor mir der dann quer über den Weg stürzte. Ich konnte gerade noch rechtzeitig bremsen um nicht über sein Rad zu stürzen. Er, kaum  wieder auf den Beinen, wollte er doch wirklich sein Rad vor mich aufstellen und weiter fahren. Ich habe es gerade noch geschafft vorbei zu kommen! Endlich vorbei konnte ich es so richtig laufen lassen. Unten auf der Labestelle sollte ich von jemandem verpflegt werden aber ich konnte die Person nicht ausmachen. Also musste ich mit dem wenigen Rest in der Flasche auskommen. Es ging weiter in einen Singeltrail, ich war so richtig im flow als mich eine schräge Wurzel ausbremste. Ich verlor den Halt am Vorderrad und es passierte was passieren musste,  ich hob ab und konnte mich gerade noch an einer Latsche festhalten. Wäre mir das nicht geglückt wäre ich wahrscheinlich den Hang hinunter gestürzt! Schnell wieder aufgesprungen ging es weiter. Es kam der letzte lange Anstieg zum Passo de Duran (Mahlknechtjoch) auf 2.204 Metern. Ich hatte den Berg vom Vorjahr noch in schlechter Erinnerung! 
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Aber heuer konnte ich meine Leistung konstant halten und konnte den Berg ohne Einbruch durchfahren. Oben angekommen ging es einen Schotterweg in atemberaubender Geschwindigkeit hinunter. Bei der Tirlerkreuzung stand dann die Avirexwertung, 300 Höhenmeter auf 3 km an. Das Zeitlimit vom Vorjahr waren 30 Minuten, heuer wurde es auf 21 Minuten zurückgesetzt. Ich brauchte leider über 23 Minuten dafür und konnte die Wertung nicht erreichen. Vom Zallinger ging es quasi nur mehr bergab. Auch hier versuchte ich auf den letzten Metern noch zu pushen und alles zu geben!
Mit einer Zeit von 7 Stunden 31 Minuten und 52 Sekunden erreichte ich erschöpft aber überglücklich das Ziel. Der Hero 2024 wurde erfolgreich gemeistert und unverletzt bezwungen!
Gesamt: 204 von 625
Ak: 33 von 119
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Bilder (c): Sportograf

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