Race Around Niederösterreich – RAN

19. & 20. Mai, Weitra – Niederösterreich

Am 19. Mai war Weitra im Waldviertel der Ausgangspunkt zur fünften Auflage des Race Around Niederösterreich. Nach 2021 war Manfred dieses Mal zum zweiten Mal als Teilnehmer im Solo-Bewerb mit am Start. Sein persönliches Ziel im Vorfeld war es, seine Fahrzeit von 2021 möglichst zu unterbieten – damals benötigte er 18h und 46 Minuten, was damals den 4. Platz bedeutete.

Manfred Zöger RAN 2023

Der Bewerb selbst startete am Freitagnachmittag und danach geht es für die Teilnehmer auf eine 600 Kilometer lange Runde. Entlang der Außengrenze geht es im Uhrzeigersinn durch Niederösterreich, d.h. vom Start im Waldviertel zuerst entlang der tschechischen Grenze Richtung Weinviertel, über Laa an der Thaya und Poysdorf dann weiter Richtung Süden. Bei Hainburg erfolgt die Donauüberquerung und danach geht es weiter über Bruck an der Leitha. Bei Wiener Neustadt und Neunkirchen kommen die Fahrer auch Nahe an der Buckligen Welt vorbei. Zu diesem Zeitpunkt haben die Sportler bereits mehr als die Hälfte der Distanz zurückgelegt, doch bis dahin ist es überwiegend Flach und im zweiten Teil kommen erst die richtigen Berge auf die Fahrer zu. Die Strecke führt über den Semmering, weiter über Breitenstein nach Reichenau und danach über das Höllental und Kalte Kuchl weiter zum ‚Wastl am Wald‘, dem höchsten Punkt der Strecke. Von dort erfolgt eine schnelle Abfahrt nach Scheibbs, bevor es über Wieselburg und Ybbs zur zweiten Donauüberquerung geht. Danach biegt die Strecke in das Yspertal, wo für die Fahrer auf den letzten 100 Kilometern nochmals einige Höhenmeter zu absolvieren sind.

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Für Manfred fiel der Startschuss um exakt 19.28 Uhr. Seine Taktik war klar – er versuchte von Beginn an, sein eigenes Tempo zu fahren und dieses so konstant wie möglich durchzuhalten.
Die ersten Kilometer verliefen problemlos und unser Fahrer fand einen guten Rhythmus.

In hohem Tempo ging es durch die Nacht und bei den Zwischenzeiten war Manfred gut dabei und lag immer auf Rang 4. An der Spitze gab es währenddessen ein Duell um die Führung zwischen dem amtierenden 24-h Zeitfahrweltmeister Philipp Kaider und dem Salzburger Dominik Meierhofer und auf Rang 3. lag lange Zeit der Deutsche Sebastian Mayr.

Bei der Zwischenzeitmessung am Semmering lag Manfred 12 Minuten hinter dem Podest. Für den folgenden Abschnitt bis Kalte Kuchl benötigte er dann 1h 37 Minuten und war damit auf die Minute genau gleich schnell wie der drittplatzierte Deutsche. Im nächsten Abschnitt bis ‚Wastl am Wald‘ gelang es ihm, den Rückstand auf das Podium auf 7 Minuten zu reduzieren. Bei der nächsten Zwischenzeit – an der zweiten Donauüberquerung in Ybbs – zeichnete sich dann ein packendes Finale um den verbleibenden Platz auf dem Podest ab. Manfred hatte weiter Zeit gut gemacht, lag nur noch 3 Minuten hinter dem Deutschen Mayr. An diesem Punkt waren bereits weit über 500 Kilometer absolviert und nur noch ca. 80 Kilometer zu fahren.

Manfred Zöger RAN 2023

Im beschaulichen Yspertal war es dann soweit – Manfred erblickte den vor ihm fahrenden Mayr und konnte auf ihn Aufschließen. Aufgrund seiner Erfahrungen 2021 bei diesem Rennen (dort belegte er Platz 4), wollte er keinesfalls erneut den ersten Platz neben dem Podest belegen und legte somit alles in eine finale Attacke. Er überholte den Deutschen und lies ihn mit einem starken Antritt sprichwörtlich „stehen“. Die Analyse der Leistungswerte ergab, dass er in dieser Phase nochmals für mehrere Minuten rund 300 Watt Tretleistung erbracht hat – und das nach einer schlaflosen Nacht und bereits mehr als 16 Stunden im Sattel.
Bei der letzten Zwischenzeit rund 40 Kilometer vor dem Ziel waren aus den 3 Minuten Rückstand unglaubliche 16 Minuten Vorsprung geworden – das ließ sich Manfred auf den finalen Kilometern bis ins Ziel nicht mehr nehmen.
So fuhr er am frühen Samstagnachmittag, nach 18 Stunden und 17 Minuten durchgehend am Rad überglücklich aber auch extrem erschöpft auf Rang 3. ins Ziel!

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle der 3-köpfigen Betreuercrew, welche den Sportler vor und während dem Rennen durchgehend perfekt versorgt hat. Der Sportler musste sich im Rennen um nichts mehr kümmern und eigentlich wirklich nur noch in die Pedale treten – auch wenn das hier jetzt natürlich leichter klingt als es bei diesem Ultrarennen tatsächlich ist.

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